Was bedeutet Aktivnachlass?
Der Aktivnachlass beschreibt die Gesamtheit aller Vermögenswerte, die eine verstorbene Person hinterlässt. Dabei handelt es sich ausschließlich um die positiven Werte – also das, was einen finanziellen oder materiellen Wert hat. Erst durch Gegenüberstellung mit eventuellen Verbindlichkeiten entsteht der vollständige Nachlass.

Was zählt zum Aktivnachlass?
Der Umfang des Aktivnachlasses kann je nach Lebensumständen sehr unterschiedlich sein. Typischerweise gehören folgende Positionen dazu: 

  1. Immobilienbesitz
    Hierzu zählen bebaute und unbebaute Grundstücke, Wohneigentum, Ferienimmobilien oder auch Anteile an gemeinschaftlichem Eigentum. Der aktuelle Marktwert dieser Objekte wird zur Bewertung herangezogen.
  2. Bankvermögen
    Guthaben auf Konten, Sparbüchern oder in anderen Anlageformen wie Tages- oder Festgeld fällt ebenfalls darunter. Auch digitale Bankkonten und moderne Geldformen wie Kryptowährungen werden berücksichtigt.
  3. Kapitalanlagen
    Zum Beispiel Aktien, Fonds, Anleihen oder Beteiligungen an Wertpapierdepots – ihr Wert wird auf Grundlage des Börsenkurses am Todestag berechnet.
  4. Forderungen gegenüber Dritten
    Darlehen, nicht bezahlte Rechnungen oder laufende Verträge, aus denen noch Zahlungen zu erwarten sind, fließen ebenfalls in die Bewertung ein.
  5. Fahrzeuge und bewegliche Sachwerte
    Ob Auto, Motorrad, Wohnmobil oder Boot – mobile Güter mit erkennbarem Marktwert zählen zum Nachlass, ebenso wie hochwertige Haushaltsgegenstände.
  6. Wertgegenstände des persönlichen Gebrauchs
    Dazu zählen Schmuckstücke, Designermode, Kunstwerke oder spezielle Sammlungen. Ihr ideeller oder materieller Wert wird bei Bedarf professionell geschätzt.
  7. Unternehmerisches Vermögen
    Anteile an Unternehmen, Beteiligungen oder selbst geführte Betriebe fließen ebenfalls in die Erbmasse ein. Hier ist oft eine gesonderte Bewertung durch Sachverständige notwendig.

 

Bedeutung der Nachlassbewertung
Die Feststellung des Aktivnachlasses ist eine zentrale Grundlage im Erbverfahren. Sie ermöglicht eine gerechte Verteilung unter den Erben, hilft bei der Pflichtteilsberechnung und ist notwendig zur Ermittlung der Erbschaftsteuer. Auch für die Entscheidung, ob ein Erbe angenommen oder ausgeschlagen wird, ist Transparenz über den Vermögensbestand entscheidend.

Wer stellt den Aktivnachlass fest?
In der Regel obliegt es den Erben, gemeinsam mit Fachleuten wie Notaren, Rechtsanwälten oder Steuerberatern, alle Vermögenswerte zu ermitteln und zu dokumentieren. Diese sorgfältige Aufstellung schützt vor späteren Konflikten und sichert die rechtmäßige Abwicklung des Nachlasses.

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