Was versteht man unter Eigenkapital? 
Eigenkapital umfasst alle finanziellen Mittel, die einem Unternehmen von den Inhabern dauerhaft zur Verfügung gestellt werden. Diese Mittel stammen nicht von externen Geldgebern, sondern direkt von den Eigentümern. Da keine Rückzahlungspflicht besteht, bleibt das Kapital auf unbegrenzte Zeit im Unternehmen und bildet gemeinsam mit dem Fremdkapital die Gesamtfinanzierungsbasis des Betriebs. 

Zusammensetzung des Eigenkapitals
Die einzelnen Komponenten des Eigenkapitals sind gesetzlich im Handelsgesetzbuch (§ 266 HGB) geregelt. Sie unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Herkunft und Funktion: 

  1. Gezeichnetes Kapital:
    Dieses stellt den Kapitalbetrag dar, der bei der Gründung von Kapitalgesellschaften wie einer GmbH durch die Gesellschafter eingebracht wird. Neben der ursprünglichen Einlage können auch spätere Erhöhungen enthalten sein. 
  2. Kapitalrücklagen:
    Diese entstehen aus Zahlungen, die über den Nennwert hinaus bei der Ausgabe neuer Anteile geleistet werden (z. B. Agio). Sie zählen zu den Außenfinanzierungen und dienen als Puffer für zukünftige Herausforderungen. 
  3. Gewinnrücklagen:
    Hierbei handelt es sich um einbehaltene Gewinne, die zur Stärkung der finanziellen Substanz im Unternehmen verbleiben. Sie untergliedern sich in gesetzlich vorgeschriebene Rücklagen, solche aufgrund von Satzungen, freiwillige Rücklagen für bestimmte Unternehmenszwecke sowie sonstige Gewinnreserven. 
  4. Vorträge aus dem Vorjahr:
    Nicht verwendete Überschüsse oder Verluste eines abgeschlossenen Geschäftsjahres werden ins neue Jahr übertragen. Ein Gewinnvortrag erhöht die Eigenmittel, ein Verlustvortrag reduziert sie entsprechend. 
  5. Jahresergebnis:
    Der verbleibende Betrag nach Verrechnung aller Erträge und Aufwendungen eines Geschäftsjahres wird als Jahresüberschuss oder -fehlbetrag ausgewiesen und beeinflusst die Eigenkapitalhöhe unmittelbar. 

 

Kennzahlen zur Beurteilung des Eigenkapitals 
Zur Bewertung der finanziellen Lage eines Unternehmens werden mehrere Kennzahlen herangezogen, die auf das Eigenkapital Bezug nehmen: 

  1. Eigenkapitalrendite:
    Diese zeigt die Rentabilität des eingesetzten Eigenkapitals. Die Berechnung erfolgt durch den Quotienten aus dem Jahresgewinn und dem durchschnittlich eingesetzten Eigenkapital, multipliziert mit 100. Ein hoher Wert weist auf eine effektive Nutzung der Mittel hin. 
  2. Eigenkapitalquote:
    Sie stellt das Verhältnis zwischen Eigen- und Gesamtkapital dar und gibt Aufschluss darüber, wie stark das Unternehmen auf eigene Mittel zurückgreift. Ein hoher Prozentsatz signalisiert Unabhängigkeit von Kreditgebern. 
  3. Anlagedeckungsgrad:
    Diese Kennziffer zeigt, inwieweit das langfristige Anlagevermögen durch Eigenkapital abgedeckt ist. Je höher der Deckungsgrad, desto nachhaltiger ist die Finanzierung strukturiert, was aus Sicht der Bilanzstabilität vorteilhaft ist. 
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